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Nachgefragt: Was macht eigentlich … ein Projektleiter?

Heiko Metzger ist durch und durch Eisenbahner. Nicht nur beruflich, auch privat. Berufserfahrung sammelte er in verschiedenen Ingenieurbüros und einem Industrieunternehmen, immer mit dem Schwerpunkt Eisenbahninfrastruktur. Bei der AKN verantwortet er das Projekt S5 (vormals S21).

Ganz los lässt ihn das Thema auch nach der Arbeit nicht. Er ist leidenschaftlicher Fotograf – sein bevorzugtes Motiv sind Züge. Besonders die Fotografie älterer Zugmodelle hat ihn schon bis nach Tschechien geführt. Eine Lehre daraus? Bei diesem Hobby lernt man das Warten und viel Geduld zu haben.

Als Projektleiter ist es Heiko Metzger (links im Bild) nicht möglich, so oft auf der Baustelle zu sein, wie er sich das wünschen würde. Im Januar informierte er Martin Bill (rechts im Bild), Staatsrat der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende Hamburg, vor Ort über den aktuellen Baufortschritt beim Projekt S5.

Auch das ist Teil seines Berufs: Rede und Antwort stehen vor der Kamera.

5 Fragen an Heiko Metzger

Herr Metzger, was macht eigentlich ein Projektleiter?

Um zu verstehen, was ein Projektleiter macht, müssen wir definieren, was ein Projekt ist. Ein Projekt hat ein klar definiertes Ziel, sowohl in technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Es hat einen limitierten Zeit- und Kostenrahmen. Das gibt mir die Faktoren Technik, Zeit und Kosten vor. Ich bin also dafür verantwortlich, dass das Vorhaben nach genau diesen Vorgaben umgesetzt wird. Was als Projektauftrag – in dem Fall „Elektrifizierung der Strecke Hamburg-Eidelstedt bis Kaltenkirchen“ – zuerst allgemein klingt, muss ich bis ins kleinste Detail strukturieren. Am Ende teile ich das Projekt in Arbeitspakete auf und stelle ein Team zusammen – von eigenen Mitarbeiter:innen aus den Fachabteilungen bis hin zu Ingenieur:innen externer Firmen.

Wie behalten Sie den Überblick über alle Baumaßnahmen und die Planung?

Dafür gibt es verschiedene Instrumente. Einen übergreifenden Terminplan mit allen Bauphasen und Gewerken etwa, die auf einer Zeitachse verortet sind. Mithilfe einer Projektmanagement-Software gleichen mein Team und ich die Planung mit der Realität ab. Sie zeigt an, wie viel Prozent eines Vorgangs zu einem bestimmten Zeitpunkt bereits erfüllt sein soll. Deutet sich ein Verzug an, ergreifen wir Gegenmaßnahmen: Wir beschleunigen Prozesse, vergrößern das Projektteam oder beauftragen eine zusätzliche Firma.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?

Zuerst mache ich den Rechner an und beantworte E-Mails. Das ist meist eine ganze Menge – neben Nachrichten von Projektbeteiligten, erreichen mich auch Anfragen von Bürger:innen oder aus der Unternehmenskommunikation. Als nächstes überprüfe ich meinen Kalender und bereite mich auf die Termine des Tages vor. In der Zeit zwischen den Terminen führe ich eigene Arbeiten durch, wie das Trassieren von Gleisachsen, die Bauphasenplanung oder Abstimmungen mit den Fachabteilungen.

Wie kamen Sie zur AKN und welchen Hintergrund bringen Sie mit?

Zur AKN kam ich durch einen glücklichen Zufall. Ich habe in der Abteilung A, damals noch unter dem Namen Bauwesen Infrastruktur, angefangen. Da dort ein Bewerber für eine Stelle als Bauingenieur abgesprungen ist, bin ich in diese Lücke reingerutscht. Mittlerweile bin ich seit rund zehn Jahren bei der AKN – für mich persönlich die längste Zeit in einem Unternehmen. Von Haus aus bin ich Bauingenieur. In den Eisenbahnbereich kam ich gleich durch meinen ersten Job in einem kleinen Ingenieurbüro. Nach verschiedenen Ingenieursstellen wollte ich meinen Horizont erweitern und bin in die Zement-Industrie gewechselt. Aber auch dort habe ich unter anderem mich um das gekümmert, was ich am besten kann: Eisenbahnen. Aber ich habe dort auch Produktionsanlagen geplant und deren Bau begleitet.

Was machen Sie privat gerne zum Ausgleich?

Am liebsten raus in die Natur, um zur Ruhe zu kommen. Ich fahre sehr gerne in die Berge zum Wandern. Leider haben wir hier in der Region keine, deshalb weiche ich dafür auf andere Gegenden aus, wie die Eifel oder das Elbsandsteingebirge. Abends fahre ich zusammen mit meiner Frau gerne an die Elbe, nicht weit entfernt von meinem Wohnort in Wedel. Dort setzen wir uns an den Deich, haben manchmal eine Flasche Wein dabei und beobachten die vorbeifahrenden Schiffe – ein schöner Ort, um sich zu entspannen.

Baufortschritt im Bereich des zweigleisigen Ausbaus in Eidelstedt

Fotos: AKN