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Technik im Detail – Was ist eigentlich ein Kettenwerk?

Von September letzten Jahres bis ins Frühjahr 2025 wurde zwischen Eidelstedt und Burgwedel ein weiterer wichtiger Abschnitt der Elektrifizierungsarbeiten des Projekts S5 umgesetzt: die Montage des Kettenwerks auf einer Länge von rund neun Kilometern.

Das Kettenwerk – oder genauer gesagt: das Längskettenwerk – ist der Teil der Oberleitung, der den Strom an die Züge überträgt. Es hängt über dem Gleis und sorgt dafür, dass der Stromabnehmer des Zuges jederzeit zuverlässig Kontakt hat – unabhängig von Wind, Wetter und Geschwindigkeit.

Stromversorgung aus der Luft: In der dritten Bauphase des Projekts S5 wurden umfangreiche Oberleitungsarbeiten durchgeführt.

Stromversorgung aus der Luft: In der dritten Bauphase des Projekts S5 wurden umfangreiche Oberleitungsarbeiten durchgeführt.

Vom Mast bis zum Fahrdraht: So wird das Kettenwerk montiert

Die Montage dieses Systems ist echte Maßarbeit. Zuerst wurden entlang der Strecke die Maste gesetzt. Danach folgte die Vermessung – denn jeder Ausleger muss individuell berechnet und gefertigt werden, damit der Fahrdraht später exakt über dem Gleis verläuft. Anschließend spannten die Monteure das Tragseil in Abschnitten von etwa 1.200 Metern und befestigten es an den Auslegern. Danach kam der Fahrdraht an die Reihe, den das Team ebenfalls montierte und sorgfältig abspannte. Zwischen Tragseil und Fahrdraht wurden schließlich die Hänger installiert, die für die stabile Lage des Fahrdrahts sorgen. Am Ende justierten die Techniker alle Komponenten noch einmal fein – auf den Millimeter genau.

Mit dem Abschluss der Oberleitungsarbeiten zwischen Eidelstedt und Burgwedel ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Elektrifizierung der S5 erreicht. Die neue Infrastruktur schafft die Grundlage für einen modernen, leistungsfähigen und umweltfreundlichen S-Bahn-Betrieb. Schritt für Schritt wächst so eine zukunftsfähige Mobilitätslösung für die gesamte Region.

Oberleitungsanlage in Hamburg: mit Fahrdraht, Tragseil und Hängern als zentrale Bestandteile.

Oberleitungsanlage in Hamburg: mit Fahrdraht, Tragseil und Hängern als zentrale Bestandteile.

So funktioniert das Kettenwerk: Alle Elemente im Überblick

Das Kettenwerk selbst besteht aus drei zentralen Komponenten: dem stromführenden Fahrdraht, dem darüber gespannten Tragseil und den sogenannten Hängern, die beide miteinander verbinden. Diese drei Elemente bilden das eigentliche Längskettenwerk – also den Teil der Oberleitung, über den der Strom die Züge erreicht. Ausleger, die an Masten entlang der Strecke befestigt sind, tragen diese Konstruktion. An den Auslegern befinden sich Seitenhalter, die den Fahrdraht seitlich stabilisieren und dafür sorgen, dass er auch in Gleisbögen oder unter Windeinfluss exakt über dem Gleis bleibt. Eine parallel zur Oberleitung verlaufende Speiseleitung ergänzt das Gesamtsystem und sorgt für die Stromversorgung.

Ein weiteres Element sind die Isolatoren: Sie trennen die stromführenden Teile elektrisch von den tragenden Konstruktionen wie Masten oder Auslegern und verhindern so, dass Strom unkontrolliert abfließt – ein unverzichtbares Sicherheitselement in der gesamten Anlage. Ebenso wichtig ist die Erdung am Mast, die im Falle eines Fehlers dafür sorgt, dass elektrische Energie sicher abgeleitet wird und keine Gefahr für Menschen oder Technik entsteht.

Alle diese Komponenten sind im folgenden Schaubild anschaulich dargestellt:

Schematische Darstellung einer Oberleitung

Schematische Darstellung einer Oberleitung

Vom Mast bis zum Fahrdraht: So wird das Kettenwerk montiert

Die Montage dieses Systems ist echte Maßarbeit. Zuerst wurden entlang der Strecke die Maste gesetzt. Danach folgte die Vermessung – denn jeder Ausleger muss individuell berechnet und gefertigt werden, damit der Fahrdraht später exakt über dem Gleis verläuft. Anschließend spannten die Monteure das Tragseil in Abschnitten von etwa 1.200 Metern und befestigten es an den Auslegern. Danach kam der Fahrdraht an die Reihe, den das Team ebenfalls montierte und sorgfältig abspannte. Zwischen Tragseil und Fahrdraht wurden schließlich die Hänger installiert, die für die stabile Lage des Fahrdrahts sorgen. Am Ende justierten die Techniker alle Komponenten noch einmal fein – auf den Millimeter genau.

Mit dem Abschluss der Oberleitungsarbeiten zwischen Eidelstedt und Burgwedel ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Elektrifizierung der S5 erreicht. Die neue Infrastruktur schafft die Grundlage für einen modernen, leistungsfähigen und umweltfreundlichen S-Bahn-Betrieb. Schritt für Schritt wächst so eine zukunftsfähige Mobilitätslösung für die gesamte Region.